Zum Totensonntag decken Friedhofsgärtner Gräber mit Zweigen ab. Für einige Hinterbliebene hat dies eine starke emotionale Bedeutung
(Bonn, 14. November 2014) Vor dem Totensonntag hat Birgit Ehlers-Ascherfeld alle Hände voll zu tun. Die Friedhofsgärtnerin aus Langenhagen bei Hannover deckt jetzt mit ihren Mitarbeitern Gräber mit immergrünen Zweigen ab. "Meistens nehmen wir Tanne. Aber auch Douglasie oder Omorika eignen sich gut", erklärt die Expertin, die nicht nur Chefin der Friedhofsgärtnerei "Blumen Ehlers-Ascherfeld" ist, sondern zugleich Vorsitzende des Bundes deutscher Friedhofsgärtner (BdF) im Zentralverband Gartenbau e.V..
Die traditionelle Winterabdeckung kann kunstvoll, oder auch ganz schlicht aussehen. In manchen Regionen werden zum Beispiel Muster auf dem Grab gestaltet, indem die Zweige mal mit der dunkleren Ober-, oder der helleren Unterseite abgelegt werden. "Einige Kollegen verwenden auch Zapfen und Moos als Schmuck. Oder sie lassen die winterharten Pflanzen stehen, und decken nur einen Teil des Grabes ab. Es gibt bundesweit Unterschiede und Vorlieben, wobei für uns der Wunsch des Kunden immer an erster Stelle steht", erklärt die Friedhofsgärtnerin.
Für einige Hinterbliebene hat die Winterabdeckung auch eine starke emotionale Bedeutung. "Eine Kundin sagte mir, dass ich die Zweige schön dicht legen soll. Dann lächelte sie und erklärte: 'Meine Tochter Margarete soll es in ihrem Grab schön warm haben'." Sätze wie diese bleiben der Friedhofsgärtnerin im Kopf. "Natürlich geht so eine Aussage unter die Haut. Doch ich freue mich auch darüber. Denn sie macht mir bewusst, dass meine Arbeit für die Angehörigen tröstlich sein kann".
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